Ein neuer Innovationsraum eröffnet sich mit der Einführung des Künstlichen Intelligenz-Modells Apertus, das aus der Zusammenarbeit zwischen der EPFL, der ETH Zürich und dem CSCS hervorgegangen ist. Diese Schweizer Initiative markiert eine Revolution im Zugang zur KI und bietet jedem eine bisher unerreichte Transparenz bezüglich der Gestaltung und der Ethik, die die Entwicklung intelligenter Technologien regeln. Dank einer vollständig transparenten und zugänglichen Architektur positioniert sich Apertus als führend im Bereich der offenen KI und fördert gesellschaftliches Engagement sowie technologische Emanzipation.
Präsentation von Apertus
Kürzlich hat ein Konsortium Schweizer Institutionen ein vollständig offenes Künstliche Intelligenz-Modell mit dem Namen Apertus, was im Lateinischen „offen“ bedeutet, vorgestellt. Dieses Projekt, das aus einer Zusammenarbeit zwischen der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), der ETH Zürich und dem Schweizerischen Nationalzentrum für wissenschaftliches Rechnen (CSCS) entstanden ist, soll als Grundlage für zukünftige Forschung und Anwendungen dienen.
Zugänglichkeit und technische Merkmale
Apertus zeichnet sich durch seine Transparenz aus, da seine Architektur, die Trainingsdaten und die Dokumentation für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Entwickler können es nutzen, um Chatbots, Übersetzungstools und Bildungsanwendungen zu erstellen. Das Modell ist zum Download auf Hugging Face verfügbar oder über die Plattform von Swisscom, dem strategischen Partner der Initiative. Es werden zwei Varianten angeboten: ein Modell mit 8 Milliarden Parametern und eine größere Version mit 70 Milliarden Parametern.
Engagement für Innovation
Die Projektverantwortlichen, darunter Professor Martin Jaggi von der EPFL, betonen, dass Apertus eine Roadmap für die Entwicklung eines vertrauenswürdigen und inklusiven KI-Modells darstellt. Ingenieure und Forscher vom CSCS, der ETH Zürich und der EPFL verpflichten sich, es regelmäßig zu aktualisieren.
Multilingualismus und globale Reichweite
Das Modell wurde mit einem Datensatz aus 15 Billionen Tokens trainiert, die aus über 1.000 Sprachen stammen, wobei etwa 40 % aus Nicht-Englisch-sprachigen Sprachen bestehen. Ein bemerkenswerter Aspekt von Apertus ist seine Einbeziehung von Sprachen, die oft von anderen Sprachverarbeitungsmodellen vernachlässigt werden, wie Schwäbisch und Rätoromanisch. Imanol Schlag, der technische Leiter des Projekts, betont, dass diese Initiative dem Gemeinwohl dienen soll.
Praktische Nutzung und Zugänglichkeit
Der Zugang zu Apertus ist für erfahrene Nutzer vereinfacht, jedoch erfordert die praktische Nutzung Cloud-Ressourcen oder spezielle Schnittstellen. Entwickler haben die Möglichkeit, dieses Tool während der Swiss AI Weeks zu testen, die bis zum 5. Oktober 2025 dauern. Teilnehmer der Hackathons erhalten Zugang über eine von Swisscom gehostete Schnittstelle, während kommerzielle Kunden das Modell bereits heute nutzen können.
Transparenz und ethische Konformität
Apertus arbeitet unter einer Open-Source-Lizenz, die die Verfügbarkeit der Trainingsdaten, der Modellgewichte und der Zwischencheckpunkte ermöglicht. Der Schulungsprozess hat die schweizerischen Datenschutzbestimmungen sowie das Urheberrecht eingehalten und garantiert damit ein hohes Maß an Transparenz, das den Anforderungen des EU AI Act entspricht.
Zukunft und Ambitionen des Projekts
Künftige Updates zielen darauf ab, die Modellsammlung zu erweitern, die Effizienz zu optimieren und spezifische Tools für Bereiche wie Recht, Gesundheit, Klima und Bildung zu entwickeln. Die Ambition bleibt, strenge Transparenzstandards aufrechtzuerhalten. Antoine Bosselut, Professor an der EPFL, weist darauf hin, dass Apertus nicht als Endziel betrachtet werden sollte, sondern vielmehr als Beginn einer Grundlage für offene und vertrauenswürdige KI, die dem globalen Gemeinwohl dient.
Häufig gestellte Fragen zum vollständig offenen Künstliche Intelligenz-Modell aus der Schweiz
Was ist Apertus, das Künstliche Intelligenz-Modell, das von der Schweiz vorgestellt wurde?
Apertus ist ein Künstliche Intelligenz-Modell, das von Schweizer Institutionen, darunter die EPFL und die ETH Zürich, entwickelt wurde. Es ist darauf ausgelegt, offen, transparent und für die Öffentlichkeit zugänglich zu sein und bietet eine Basis für Forschung und Anwendungen in der KI.
Welche Arten von Anwendungen können mit dem Modell Apertus erstellt werden?
Apertus kann zur Entwicklung verschiedener Tools wie Chatbots, Übersetzungstools und bildungsorientierter Anwendungen verwendet werden.
Wie kann ich auf das Modell Apertus zugreifen?
Apertus kann direkt von Hugging Face heruntergeladen oder über Swisscom, einen strategischen Partner der Initiative, abgerufen werden.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Versionen von Apertus?
Es gibt zwei Versionen des Modells: eine Version mit 8 Milliarden Parametern und eine größere Version mit 70 Milliarden Parametern, die unterschiedlichen Forschungs- und Anwendungsbedürfnissen gerecht wird.
Wie gewährleistet Apertus Transparenz und Datenschutz?
Apertus hält sich an die schweizerischen Datenschutzbestimmungen und die Transparenzanforderungen der europäischen KI-Verordnung. Es verwendet ausschließlich öffentlich verfügbare Daten und schließt persönliche Informationen aus.
Warum wird Apertus als KI-Modell „zum Gemeinwohl“ angesehen?
Apertus ist darauf ausgelegt, die KI-Kompetenzen in Forschung und Industrie zu stärken und zielt darauf ab, den öffentlichen Interessen zu dienen, indem es offenen und inklusiven Zugang bietet.
Wie kann ich Apertus in realen Kontexten testen?
Entwickler können Apertus während der Swiss AI Weeks testen, die bis zum 5. Oktober 2025 stattfinden, mit Zugang über eine von Swisscom gehostete Schnittstelle.
Ist Apertus für kommerzielle Nutzung geeignet?
Ja, beide Versionen von Apertus werden unter einer permissiven Open-Source-Lizenz veröffentlicht, die ihre Nutzung in Forschung, Bildung und kommerziellen Projekten ermöglicht.
Was ist die Auswirkung von Apertus auf Innovation in der Schweiz?
Apertus wird als Motor für Innovation angesehen, der KI-Kompetenzen in verschiedenen Bereichen stärkt und zur langfristigen digitalen Infrastruktur der Schweiz beiträgt.
Welche zukünftigen Updates sind für Apertus geplant?
Zukünftige Updates zielen darauf ab, die Modellsammlung zu erweitern, die Effizienz zu verbessern und spezifische Tools für Bereiche wie Gesundheit, Recht und Bildung zu entwickeln.